Cyanotrichit-Neufund aus der Copaquire Mine bei Huatacondo, Iquique Provinz, Nordchile.

Im September 2009 gelang Arturo Molina, Iquique, in der Copaquire Mine nahe der Ortschaft Huatacondo, Iquique Provinz, Nordchile, der Fund einer farbenprächtigen Mineralparagenese. Untersuchungen mit dem Pulverdiffraktometer und dem Rasterelektronenmikroskop (REM/EDS) ergaben, dass es sich um himmelblauen Cyanotrichit Cu4Al2[(OH)12|SO4]•2H2O und türkisfarbenen Chalcoalumit CuAl4[(OH)12|SO4]•3H2O mit Brochantit und Gips handelt. Da Cyanotrichit mittels Pulverdiffraktometeraufnahmen nicht von Carbonat-Cyanotrichit Cu21Al14[(OH)36|(CO3)2|SO4]2•15H2O unterscheidbar ist, wurde eine gaschromatographische Untersuchung durchgeführt. Hohe SO3-Gehalte (13.34 Gew.%) neben geringen Anteilen von CO2 (1.69 Gew.%) bestätigen Cyanotrichit. Das Pulverdiffraktogramm der sehr feinfaserigen Cyanotrichitaggregate zeigt untergeordnet eine zweite Mineralphase, die allerdings weder makroskopisch, noch mikroskopisch erkennbar ist. Diese zweite Phase im Pulverdiffraktogramm erinnert an Khaidarkanit Cu4Al3(OH)14F3•2H2O, ist aber weder chemisch noch über das Pulverdiagramm eindeutig zu identifizieren. Stichworte: Cyanotrichit, Carbonat-Cyanotrichit, Chalcoalumit, Gips, Copaquire, Huatacondo, Iquique, Nord-Chile

Autor: Jochen Schlüter, Mineralogisches Museum Hamburg

Datum: Februar 2010

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Cyanotrichit

Himmelblaue Cyanotrichit-Krusten mit Gips-Kristallen aus der Copaquire Mine, Nord-Chile
(Bildhöhe: 20 mm; Foto: © K.-C. Lyncker 2010).


Cyanotrichit aus der Copaquire Mine, Nord-Chile (Bildhöhe: 5 mm; Foto: © K.-C. Lyncker 2010).